Ruth Humbel ist Nationalrätin der Mitte-Partei und Mitglied der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats
Während der Pandemiejahre 2020 und 2021 hat die Präsidentin der Gesundheitskommission, Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel, sich verschiedentlich diskriminieren gegenüber Nicht-Geimpften geäussert und fragwürdige Forderungen gestellt. Ihr ist zu Gute zu halten, dass Sie sich nicht einer allgemeinen Impflicht angeschlossen hat. Allerdings befürwortete sie Abschreckungsmassnahmen zulasten von Ungeimpften und wünschte sich eine möglichst hohe Impfquote beim Pflegepersonal und auch in der Bevölkerung.
Schuldig sind die Ungeimpften
«Es darf keine Vorzugsbehandlung mehr geben», so ein Votum von Ruth Humbel. Sie hat die Schuldigen ausgemacht und für sie sei klar, auf wessen Kappe eine allenfalls kommende Ansteckungswelle gehe. Zitat: «Dann darf es nicht mehr sein, dass die Behandlung anderer Patienten zurückgestellt wird wegen ungeimpften Covid-Patienten.»
Wie Natalie Rickli blendete Ruth Humbel die Tatsache aus, das Geimpfte nach wie vor Träger des Virus sein können und genau diese Bevölkerungsgruppe infolge erleichterter Reisemöglichkeiten, das Virus weitgehend verbreitet hat.
Ruth Humbel wünschte sich doch tatsächlich eine De-Facto-Schliessung von ganzen Spital-Abteilungen, damit die geimpfte Menge an Covid-Patienten betreut werden könne. Seit mit der Impfung eigenverantwortlich das Ansteckungsrisiko minimiert werden kann, soll laut ihrem Wunsch ein anderes Regime herrschen.
Dass ihrem Vorschlag in der Umsetzung einige Hürden entgegenstehen, gesteht Ruth Humbel dennoch zu. Sie nimmt Personen für Triagen aus, die sich nicht impfen lassen können, sieht das aber als sehr kleines Problem, weil es davon angeblich nur sehr wenige gäbe. Da
Impfpflicht für Senioren
Im Dezember 2021 wich sie dann von Ihrer Haltung ab, es solle keine allgemeine Impflicht geben. Die neuen Schuldigen sind in Ihren Augen nun die Senioren. Diese Gruppe wird nicht an ihren physischen Konditionen ausgemacht, nur das Alter ab 65 Jahren ist ausschlaggebend für Ruth Humbel.
«Die Jungen haben in den letzten zwei Jahren viele Opfer gebracht. Immer ging es in der Pandemie um den Schutz der älteren Menschen», begründete die Nationalrätin ihre Kehrtwende. Es brauche nun eine gewisse Solidarität der Älteren gegenüber den Jungen und fordert unsolidarisch eine Impfpflicht für Menschen ab 65 Jahren.
Ruth Humbel verweist aufs Epidemiengesetz, welches das Stimmvolk 2013 angenommen hat. Artikel 22 erlaube es den Kantonen, Impfungen von gefährdeten Bevölkerungsgruppen für obligatorisch zu erklären. Bedingung ist, dass eine «erhebliche Gefahr» besteht. Und genau hier liegt das Problem, die Nationalrätin stellt willkürliche Forderungen, obwohl es für ihre Interpretation nie eine wissenschaftlich erwiesene Grundlage gab.
Sie versuchte dann ihre absurde Forderung etwas zu entkräften. Senioren, welche sich nicht impfen lassen wollen, sollen nicht dazu gezwungen werden. Aber sie sollen in einer Patientenverfügung festhalten, dass sie im Notfall auf einen Platz auf der Intensivstation verzichten argumentiert sie genau gleich wie die Hardlinerin Natalie Rickli.
Fazit: Ruth Humbel war und ist an der aktiven Ausschliessung von Bevölkerungsgruppen am öffentlichen Leben beteiligt und als Bundesparlamentarierin untragbar!